CDU-Wähler für Ehe für Alle, Missbrauchsvorwürfe gegen Vatikan

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Auch Wähler der Union für die Ehe für Alle

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Insa befürwortet auch eine Mehrheit der Wähler von CDU/CSU die Ehe für Alle, die der AfD lehnen mehrheitlich ab. 55 Prozent der AfD-Anhänger lehnen gleichgeschlechtliche Ehen ab, immerhin 40 Prozent befürworten diese. Die Wähler der Union stellen sich mehrheitlich gegen konservative CDU-Abgeordnete, die gegen die Ehe für alle stimmen werden. 73 Prozent der CDU-Wähler unterstützen die Ehe für Alle, 22 Prozent lehnen ab. Bei SPD, Grünen und Linkspartei unterstützen Mehrheiten von über 80 Prozent gleichgeschlechtliche Ehen.

Insgesamt ergab die Umfrage, dass 75 Prozent der Deutschen »Ja« zur Ehe für alle sagen, 20 Prozent lehnen ab. Auch ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare befürwortet eine Mehrheit von 66 Prozent, 22 Prozent lehnen dies ab.

Pädophilieverdacht gegen Vatikanfinanzchef in Australien

Der Finanzchef des Vatikans George Pell will sich dem gegen ihn laufenden Ermittlungsverfahren in Australien stellen. Er werde seinen Posten im Vatikan solange ruhen lassen, sagte Pell am Donnerstag. Der 76-Jährige wies den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs von Kindern zurück und sagte, er sei unschuldig. Der Vatikan stellte Pell vorerst von seinem Posten frei. »Die Vorstellung des sexuellen Missbrauchs ist mir zuwider«, betonte Pell, die Nummer drei in der Hierarchie des Vatikans. Die Behörden in Pells Heimat Australien hatten zuvor ein Ermittlungsverfahren wegen Kindesmissbrauchs gegen ihn eingeleitet. Ihm werden mehrere sexuelle Vergehen vorgeworfen. Australischen Medienberichten zufolge wird Pell von zwei Männern bezichtigt, sie Ende der 70er Jahre missbraucht zu haben. Zudem soll er sich in den 80er Jahren nackt vor drei Jungen gezeigt haben. Der katholische Geistliche wurde für den 18. Juli zu einer gerichtlichen Anhörung in Melbourne vorgeladen.

Martin Schulz will Erdogan-Auftritt in Deutschland verhindern

Der SPD-Kanzlerkandidat will einen öffentlichen Auftritt des türkischen Präsidenten nach dem G20-Gipfel in Deutschland verhindern. Ausländischen Politikern, die »unsere Werte mit Füßen treten« dürfe man »keine Bühne für Hetzreden bieten«, erklärte Martin Schulz. Er wolle ein Verbot nicht mit Brandschutz oder fehlenden Parkplätzen begründen, so Schulz. Aktuell versucht Erdogan offenbar in verschiedenen Städten eine Halle für eine Rede anzumieten. Außenminister Sigmar Gabriel bestätigte, dass die Türkei am Mittwoch offiziell eine Anfrage gestellt habe. Im Zuge der Abstimmung um das Präsidialsystem hatten mehrere Bundesländer Auftritte türkischer Politiker untersagt.

Israel bombardiert nach Beschuss Syrien

Die israelische Armee hat am Mittwoch erneut Stellungen der syrischen Regierungstruppen angegriffen. Wie eine Armeesprecherin sagte, war zuvor eine Mörsergranate in dem von Israel besetzten Teil der Golanhöhen eingeschlagen. Während des Zwischenfalls hielt sich der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in der Siedlung Katzrin im Süden der Golanhöhen auf. »Während meiner Rede sind Granaten aus Syrien auf unserem Staatsgebiet eingeschlagen und die israelischen Verteidigungsstreitkräfte haben bereits zurückgeschlagen«, erklärte Netanjahu. Er habe bereits klargestellt, dass Israel ein Übergreifen des Konflikts in Syrien »nicht dulden« und auf jeden Beschuss mit einem Vergeltungsangriff reagieren werde. Es war bereits der dritte israelische Angriff auf syrisches Gebiet innerhalb weniger Tage. Am Sonntag hatte die israelische Armee nach eigenen Angaben zwei Artillerie-Stellungen und einen Munitionslaster in Syrien beschossen.

Brasiliens Präsident nicht beim G20 dabei

Der durch eine Korruptionsaffäre schwer angeschlagene brasilianische Präsident Michel Temer hat seine Reise zum G20-Gipfel nach Hamburg abgesagt. Der Präsident wolle aus innenpolitischen Gründen lieber in Brasilien bleiben und nicht am Treffen der Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer teilnehmen, berichteten Medien.

Als erstes Staatsoberhaupt in der Geschichte Brasiliens ist Temer während seiner Amtszeit wegen Korruptionsverdachts angeklagt worden. Generalstaatsanwalt Rodrigo Janot reichte zu Wochenbeginn die Klage beim Obersten Gerichtshof in Brasilia ein. Ob es zum Verfahren kommt, hängt vom Parlament ab. Dazu müssten zwei Drittel der Abgeordneten für die Aufhebung der Immunität stimmen - also mindestens 342 der 513 Parlamentarier. Temers Absage der Reise nach Hamburg könnte damit zusammenhängen, dass er die Zeit für Gespräche mit Abgeordneten nutzen will, um sein Amt zu retten. nd/Agenturen

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